Ruth Maria Obrist, geboren 1955 in Laufenburg, hat über 40 Jahre hinweg ein umfangreiches Werk geschaffen. Dieses umfasst neben Wand– und Raumobjekten sowie Installationen auch zahlreiche Kunst-am-Bau-Projekte für Private oder im öffentlichen Raum. Im Schaffen von Ruth Maria Obrist ist das Material als Ausgangspunkt zentral, indem sie sich von der Eigenfarbe sowie vom Verhalten einer Substanz inspirieren und herausfordern lässt. Mit Bitumen, Weißleim, Mercuchrom, Gold oder Rost erschafft sie sinnliche Oberflächen. Trotz der dichten Materialität strahlen ihre Werke eine poetische Leichtigkeit aus. Ihre große Liebe gilt der Mathematik. Ordnungsprinzipien wie etwa die Primzahlenfolge oder geometrische Elemente setzt sie als Sinn und Halt gebendes Maß ein. Damit verbunden sind Architektur und Raum im weitesten Sinn, das Haus ebenso wie das Gefäß. Der Wahrnehmung und dem Gestalten des Zwischenraums kommt dabei besondere Bedeutung zu. (Text: Judith Annaheim)