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Der partizipative Weg zur neuen digitalen Präsenz der HSLU

2025-09-11 Ramun Knapp
Ausstellung der HSLU zum Vorgehen ihres Webprojekts.

Die Hochschule Luzern (HSLU) ist die grösste Bildungsinstitution der Zentralschweiz.

Die Hochschule Luzern steht vor einer digitalen Erneuerung: Ihre in die Jahre gekommene Website soll in den nächsten Jahren durch eine neue ersetzt werden. Im Rahmen eines partizipativen Vorprojekts haben wir gemeinsam mit der HSLU eine Vision entwickelt, die nicht hinter verschlossenen Türen entstand, sondern in Workshops, einem lebendigen Projektraum und einer offenen Ausstellung. Das Ergebnis: Ein tragfähiges Fundament, das Perspektiven vereint, Leitsätze definiert und die Weichen für die digitale Zukunft der Hochschule stellt.

Die Webpräsenz der Hochschule Luzern HSLU ist visuell und technisch in die Jahre gekommen und soll in den nächsten Jahren durch eine Neue ersetzt werden. In einem konzeptionellen Vorprojekt haben wir die HSLU begleitet und im Rahmen eines partizipativen Vorgehens eine Reihe von Workshops und eine Ausstellung realisiert. Unser Ziel war es, aus sehr heterogenen Perspektiven eine gemeinsame Vision zu formen, die über validierte Leitsätze, Zukunftsszenarien und konkrete Projektziele greifbarer wurde.

Co-Creation mit allen Stakeholdern

Die Hochschule mit ihren 6 Departementen, 5 Standorten, 2'120 Mitarbeitenden, 8'118 Studierenden, 12'411 Weiterbildende im 2023 und 18 km Luftlinie zwischen den entferntesten Standorten, erlaubt nur mit Aufwand einen spontanen Austausch. Zudem kommt es bei solchen Zahlen unweigerlich zu sehr heterogenen Bedürfnissen und Erwartungen an eine neue Webpräsenz. Statt im kleinen Projektteam ein Konzept zu erarbeiten, haben wir deshalb auf ein partizipatives und analoges Vorgehen gesetzt. Zentral war die frühzeitige Identifikation und Einbindung der wichtigsten Stakeholder wie Vertreter*innen aus Lehre, Forschung, Verwaltung, Kommunikation, IT, Studierende sowie Inputs von externen Partnern einzuholen. Total 88 Personen haben an den 6 Workshops teilgenommen – nicht nur als Feedbackgeber*innen, sondern als Mitgestaltende der künftigen digitalen Präsenz der HSLU.


Workshopsituation im eigenen Projektraum.

Workshopsituation im eigenen Projektraum.

Der Projektraum

Mit den entwickelten Workshop-Formaten und den selbst konzipierten und gebauten Pannels als Räume im Raum, wurden komplexe Zusammenhänge sicht- und erlebbar gemacht und im Kollektiv damit auseinandergesetzt. Ein eigens fürs Projekt zugemieteter Raum auf dem Campus wurde zum Projektraum, welcher nicht nur der Treffpunkt für Workshops wurde, sondern im Laufe der Zeit inhaltlich gewachsen und somit die Historie der vergangenen Workshops aufzeigte. Diese Historie wurde durch den Graphic Recorder Gianni Fabiano von brandstift visuell festgehalten. Wir durften diesen Raum innenarchitektonisch mit einfachen Mitteln gestalten und bauen.


Gebauter Projektraum.

Gebauter Projektraum.

Perspektiven öffnen, Zukunft entwerfen

Im Zentrum des Prozesses stand ein Denkraum, der für Ideen, Extreme und Diskussionen offen war und der die heterogenen Bedürfnisse bündeln sollte. In einer Reihe von Workshops entlang der Ebenen der Exploded View wurde sichtbar, wie vielschichtig die Anforderungen an den künftigen Webauftritt der Hochschule Luzern sind. Sei dies auf Ebene des Nutzererlebnisses, der organisatorischen Abläufe und der Systemlandschaft.

Die Formate folgten einem klaren Ziel: Bestehendes verstehen, Mögliches zulassen, um daraus gemeinsam tragfähige Prinzipien für die digitale Zukunft der HSLU abzuleiten. Durch Personas, Szenarien, Visualisierungen und geführte Diskussionen entstanden konkrete Leitsätze, die zukunftsweisend sind. So entstand ein gemeinsames Verständnis für den Status quo, ein geteiltes Zukunftsbild – und eine Basis, auf der Entscheidungen tragfähig weiterentwickelt werden können.

Der Workshoptag war spannend, kurzweilig und ergebnisorientiert. Ich hatte nicht nur grossen Spass, sondern habe mich auch gehört gefühlt - und freue mich sehr, meine Perspektive ins Projekt einbringen zu dürfen.

Jeannette Ulrich, Verantwortliche Marketing und Kommunikation Ausbildung, Departement Wirtschaft

Die Ausstellung

Um die erarbeiteten Inhalte für alle zugänglich zu machen, wurde der Projektraum in einen Ausstellungsraum umfunktioniert und umgebaut. In einer mehrwöchigen Ausstellung auf dem Campus wurden Leitsätze, Systemskizzen, Stimmen aus der Hochschule und Zukunftsbilder kuratiert und Besucher*innen zur Beurteilung und Diskussion eingeladen.

Die Gestaltung verstand sich nicht als reine Präsentation, sondern als Einladung zur Reflexion, zur Rückmeldung, zur Mitgestaltung via analogen und digitalen Interaktionsformaten. So wurde das gemeinsam Erarbeitete nicht nur sichtbar, sondern zum Resonanzraum für ein breites Hochschulumfeld.


Besuchende an der Ausstellung.

Besuchende an der Ausstellung.


Ausstellungsbesuchende geben mit Klebern ihre Meinung kund.

Ausstellungsbesuchende geben mit Klebern ihre Meinung kund.

Das Ergebnis

Über 100 Besuchende haben dazu beigetragen, eine starke inhaltliche Basis zu schaffen und ein breites Commitment für die digitale Transformation der HSLU zu gewinnen. Mit dem partizipativen Vorprojekt liegt der HSLU heute ein tragfähiger Orientierungsrahmen für die digitale Weiterentwicklung ihrer Website vor. Nicht als fertiges Konzept, sondern als gemeinsames Fundament, aus unterschiedlichen Perspektiven entwickelt, zu handlungsleitenden Prinzipien verdichtet und für den Diskurs zugänglich gemacht. Was bleibt, ist eine gemeinsame Sprache, eine geteilte Vision – und eine Organisation, die bereit ist, den nächsten Schritt zu gehen.


Abgestimmt wird in der Abbstimmungskabine.

Abgestimmt wird in der Abbstimmungskabine.

Wir sind weiterhin überzeugt, dass die breite Einbindung von Stakeholdern mit unkonventionellen Methoden der richtige Weg ist. Insbesondere den neuen digitalen Raum mit viel analoger Arbeit zu gestalten.

Jean Sebastian Esser, Leiter Digital Marketing Services


Viele Bälle sind bei "Ja" gelandet.

Viele Bälle sind bei "Ja" gelandet.

Das Projekt zeigt: Wenn digitale Zukunft physisch erlebbar wird und alle unterschiedlichen Perspektiven vereint werden, entstehen tragfähige Entscheidungen – und eine gemeinsame Energie, die Wandel möglich macht.