Ilse Aberers Werke basieren auf strengen Ordnungssystemen wie dem Goldenen Schnitt. Dieser dient einer rigiden Strukturierung ihrer Arbeitsweise. Geometrische Grundformen wie Quadrat, Kreis oder Dreieck werden in diesem Prinzip geteilt, gespiegelt, verschoben, gedreht oder gequetscht. Die dadurch entstehenden Leerräume sind für die Künstlerin gleichbedeutend mit dem, was Gestalt angenommen hat. Ilse Aberer variiert mannigfaltig die unzähligen Möglichkeiten, die sich innerhalb dieser Systeme auftun. Dadurch entstehen immer neue überraschende Bilder und Skulpturen. Dabei hat sie immer das Ziel vor Augen, der „Wahrheit“ ein winziges Stück näher zu kommen, wie Aberer es selbst formuliert. In Dornbirn zeigt die in Götzis lebende Objekt- und Konzeptkünstlerin Werke aus verschiedenen Schaffensphasen der letzten Jahre.

Text: Kirsten Helfrich

Foto: Ilse Aberer, Twelve colors, 2019, 70 x 70 cm, Acryl auf Baumwolle