Susanne Lyner ist über ihr gesamtes Werk hinweg dem zweckbefreiten, offenen Sehen auf der Spur. Das Quadrat oder Rechteck dient ihr als Grundform, um den Farben einen möglichst gegenstandslosen Raum zu bieten – sowohl in der Malerei als auch in Objekten. Ihre Werke verwirklicht sie in Acryl auf Baumwolle oder Leinwand, aber auch als „Acryl gespritzt“ oder „Acryl geworfen“: Reine Farbobjekte, in denen die Farbe von ihrem Träger befreit ist.

Auf verschiedenen Wegen nähert sich Susanne Lyner immer wieder dem Textilen an: In der Malerei mit ineinander verwobenen Farbmustern, in den Objekten mit dem Geflecht aus Acrylfäden und explizit in der Serie „umgarntes“, in der sie mit Baumwollfaden auf Karton stickt und damit die Bildrückseite ins Spiel bringt.

Die in Wald im Zürcher Oberland lebende Künstlerin zeigt in der Ausstellung Malerei, Farbobjekte und körperhohe transparente „Stammbäume“ im Raum.