EinblickeKunstbeitrag

„The origin of light”: Ulrich Plieschnig lädt uns zur Auseinandersetzung mit der Entstehung des Lichts ein

2022-11-24 Hannes Benjamin Weikert

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„Ich liebe Herausforderungen und die Versuchung, diesen Auftrag anzunehmen, war einfach zu groß“, sagt Ulrich Plieschnig und lacht dabei sein ansteckendes Lachen. Der österreichische Maler ist Künstler der Weihnachtsbilder 2022 von for​you​and​your​cus​tom​ers. Im April diesen Jahres durften wir ihn in seinem Wiener Atelier besuchen und für einen Tag an seiner Arbeit an „The origin of Light“ begleiten.

Im KünstlerInnenhaus Apostelhof, im 3. Wiener Gemeindebezirk ist es in den letzten Monaten ruhig geworden. Einst ein kreativer Quell in der Bundeshauptstadt und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, besitzen inzwischen nur noch wenige Kunstschaffende dort ihre Ateliers und Werkstätten, stellen aus und treffen sich zum Austausch untereinander und mit Kunstinteressierten. Ihr künstlerischer Schaffensraum im alten Gemäuer wird in naher Zukunft durch moderne und exklusive Wohnungen ersetzt. Einer der wenigen, die dort nach wie vor zu finden sind, ist Ulrich Plieschnig.

Es ist gegen 15 Uhr an einem Dienstagnachmittag. Eigentlich so ganz und gar nicht Plieschnigs Zeit, wenn es ums Malen geht, sagt er uns bei der Begrüßung in seinem Atelier mit einem Schmunzeln und fügt aufklärend hinzu: „So richtig los geht es bei mir immer erst um neun, zehn Uhr abends. Da ruft mich niemand mehr an, da ist es ruhig um mich herum und ich kann mich ganz ungestört und allein der Arbeit widmen – bis in die frühen Morgenstunden. Im Sommer holt mich oftmals erst das morgendliche Vogelgezwitscher aus dem Arbeitsfluss.“

Für uns macht er an diesem Tag eine Ausnahme. Das Herzstück seines Ateliers, sein großer Arbeitstisch, ist übersät mit den 15 auf 15 Zentimeter großen Holzrohlingen. Teils unbearbeitet zu einem kleinen Turm gestapelt, teils bereits mit weißer Grundierung bestrichen, auf eine Fortsetzung wartend oder bereits nach einem weiteren Arbeitsschritt zum Trocknen ausgelegt – unverändert nach seinem letzten Arbeitsgang in der vergangenen Nacht.

Ulrich Plieschnig, hat sich inzwischen seine Arbeitsschuhe angezogen, grobe Handschuhe übergestreift und greift intuitiv nach einem breiten Borstenpinsel. Seine Farbeimer sind geöffnet, die anderen Pinsel liegen gesäubert bereit: „Ich fang jetzt einmal an…“. In den darauffolgenden Stunden lässt er uns an seiner Arbeit teilhaben, führt uns durch den gesamten Entstehungsprozess hin zu seinem Ursprung des Lichts.


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